Die Einrichtung des Instituts für Ökologischen Landbau (IfÖL) basiert auf einer studentischen Initiative in den 1970er Jahren.

Im Jahr 1996 erfolgte die Institutsgründung. Heute ist es eines von drei Instituten des Departments für Nachhaltige Agrarsysteme. Mehr über die Geschichte des Instituts.

Die zentralen Aufgaben des Instituts sind Forschung und Lehre zur Ökologischen Landwirtschaft und daran anschließende gesellschaftlich relevante Themen, sowie die damit verbundenen Dienstleistungen und Öffentlichkeitsarbeit.

Das IfÖL verfügt über insgesamt fünf Planstellen im wissenschaftlichen Bereich, eine Labor-, eine Techniker- und eine Sekretariatsstelle, sowie ca. 20 wissenschaftliche MitarbeiterInnen, die auf drei Arbeitsgruppen aufgeteilt sind.

Das IfÖL bündelt ein Spektrum von natur- und sozialwissenschaftlichen Kompetenzen auf dem Gebiet der Ökologischen Landwirtschaft, dem damit verbundenen Ernährungssektor sowie angrenzenden Themenfeldern der Nachhaltigkeitsforschung.

Unsere zentralen Leitfragen sind:

  • Wie kann die Ökologische Landwirtschaft als Leitsystem für die Landwirtschaft und Ernährung im 21. Jahrhundert unter Beibehaltung seiner originären Qualitäten weiterentwickelt werden?
  • Was ist erforderlich, um das System Ökologische Landwirtschaft als das Leitsystem gesellschaftlich zugänglich zu machen?
  • Welche Impulse und Beiträge kann die Ökologische Landwirtschaft für andere gesellschaftliche Teilsysteme liefern?

Das Institut für Ökologischen Landbau leistet vor allem Beiträge zu den folgenden BOKU-Kompetenzfeldern:

  • Boden- und Landökosysteme
  • Lebensmittel – Ernährung – Gesundheit
  • Nachwachsende Rohstoffe und ressourcenorientierte Technologien
  • Wasser – Atmosphäre – Umwelt
  • Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik

Die Entwicklung ökologischer Landwirtschaft in Österreich: eine Chronologie.

Institutsleitbild

Wie kaum in einem anderen Land der Welt, spielt der Ökolandbau in Österreich mit seinem hohen Betriebs- und Flächenanteil eine herausragende Rolle. Vor diesem Hintergrund sieht das Institut seinen Auftrag darin, einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Ökologischen Landwirtschaft und Ernährungsweise beizutragen. Die Ökologische Landwirtschaft ist nicht nur eine spezifische Form der Lebensmittelproduktion und damit verbundenen Ernährungsweise. Ihr systemischer ganzheitlicher Ansatz in der Praxis führt zu weiterführenden Überlegungen in der Ausrichtung, theoretischen und methodischen Fundierung und Umsetzung der Wissenschaften und Lehre zur Ökologischen Landwirtschaft.

In Forschung und Lehre wird versucht, weitgehend den Systemcharakter der ökologischen Landwirtschaft zu berücksichtigen. Forschungsfragen werden im Systemzusammenhang entwickelt. Ergebnisse disziplinärer oder interdisziplinärer Natur werden in ihren Auswirkungen auf das Gesamtsystem Ökologische Landwirtschaft hin bewertet.

Interdisziplinarität meint, dass ForscherInnen eine übergeordnete Forschungsfrage unter Berücksichtigung der Schnittstellen zwischen den Einzeldisziplinen gemeinsam bearbeiten. Transdisziplinarität wird so verstanden, dass Forschungsfragen aus einem gemeinsamen Diskurs mit AkteurInnen entwickelt, Prozessschritte der Forschung diskutiert und Ergebnisse gemeinsam bewertet werden.

Download: Forschungsmethodik im Ökologischen Landbau.

Die IFOAM Prinzipien der Biologischen Landwirtschaft stellen eine Orientierung gebende Rahmenkonzeption für die Forschung dar. Im Zentrum dieser Landbaumethode steht das Prinzip des weitgehend geschlossenen Betriebskreislaufes, der vom Grundgedanken her auch für regionale Kreisläufe (d.h. unter Bedachtnahme insbesondere der vor- und nachgelagerten Sektoren der landwirtschaftlichen Produktion) gilt. Die gleichzeitige Beachtung von Umweltwirkungen, sozialen sowie ökonomischen Wirkungen auf der Mikro- und Makroebene, gehören zum Selbstverständnis der Praxis der Biologischen Landwirtschaft.

Die Ausrichtung der Forschung am Institut ist eng mit der Idee der Humanökologie verbunden, welche die Beziehungen zwischen Mensch und Natur bzw. Gesellschaft und Umwelt hervorhebt. Die humanökologische Perspektive und der holistische Ansatz der Biologischen Landwirtschaft erfordern den Einsatz naturwissenschaftlicher, sozio-kultureller und sozioökonomischen Methoden und Theorien. Naheliegend ist, dass disziplinäre Grenzen im Forschungsprozess immer wieder überschritten werden (müssen) und institutsübergreifende Zusammenarbeit angestrebt wird.

Das Konzept in der Lehre zur Ökologischen Landwirtschaft orientiert sich an einem spezifischen Zugang – systemorientiert und interdisziplinär. Neben rein inhaltlichen Themen über die praktische Umsetzung der Ökologischen Wirtschaftsweise, werden auch wissenschaftsmethodische, -theoretische, philosophische und ethische Fragestellungen in den Lehrangeboten behandelt.